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Ein nostalgischer Rückblick

Die 1980er

1981 und 1982 kämpfte der ATSVI um den Wiederaufstieg in die Staatsliga B, scheiterte jedoch beide Male knapp. Mit gezieltem Training und verstärkter Jugendarbeit, aber auch mit Hilfe von Jan Piotrowicz, führte Trainer Werner Jenewein den ATSVI-Sparkasse im Jahre 1983 zurück in die Staatsliga B. „ATSV Innsbruck Vizemeister“ berichteten die Medien im Mai 1984 und 1985. In der Abschlusstabelle der Saison 1985/86 belegte die Mannschaft nur den „enttäuschenden“ siebten Rang.

 

Für die Handballabteilung unter der Leitung von Dr. Hans-Peter Ullmann war dies der Anlass, einen gänzlich neuen Weg zu gehen. Dr. Mariusz Czock wurde als hauptberuflicher Trainer verpflichtet, mit der Aufgabe, den ATSVI-Sparkasse in zwei Jahren wieder in die A-Liga zu führen. Er holte Janos Czismadia und erreichte sein Ziel wie geplant im April 1988. Der ATSVI machte den Tiroler Handball wieder erstklassig!

Als „Oberhausneulinge“ hat der ATSV-Innsbruck in seinem ersten Jahr (1988/89) in der Handball-Staatsliga A mit einem 4. Platz überaus angenehm überrascht. In der Meisterschaftssaison 1989/90 hoffte Trainer Dr. Czok, auch seine Europacup-Ziele verwirklichen zu können. Kaum zu glauben, trotz des 4. Platzes in der Meisterschaft und trotz knapper Niederlage im ÖHB Cup-Finale (in zwei Finalspielen mit nur einem Tor Differenz gescheitert) war die Enttäuschung groß.

 

In dieser Saison gab es noch weitere erfreuliche Nachrichten. Ewald Humenberger, Michael Maurer, Markus Gottwald, Robert Mühlthaler und Marius Caras wurden „Bestandteil der WM-Mannschaft 1992“. Das Handball-Leistungszentrum wurde gegründet und damit in der Jugendarbeit ein neuer, zukunftsweisender Weg eingeschlagen.

Die 1990er

In den folgenden zwei Spielsaisonen 1990/91 und 1991/92 fiel die Mannschaft zuerst in das mittlere Play-Off und schließlich auf den 9. Platz zurück. „ATSVI verzichtet auf Staatsligateam“ lautete die Schlagzeile in der TT am 25.6.1992. Dr. Hans-Peter Ullmann und Dkfm. Heinz Öhler mussten sich mangels budgetärer Bedeckung des Staatsligabetriebes für den Rückzug der Mannschaft entschließen und damit den Zwangsabstieg in die Landesliga zur Kenntnis nehmen.

 

Mit zwei Männer- und sechs Nachwuchsmannschaften wurde das „Projekt 2000“ gestartet. Ergebnis: 1993 ist der ATSVI Tiroler Landesmeister. Um der Jugend eine bessere Möglichkeit zur sportlichen Weiterentwicklung bieten zu können, wurde mit dem HC Wörgl eine Spielgemeinschaft in der Form eingegangen, dass insbesondere die ATSVI-Jugend die U-21-Mannschaft für den B-Liga-Bewerb stellte. Die Zusammenarbeit wurde im Hinblick auf die angesagte Zweiteilung der B-Liga nach einem Jahr beendet, um dem ATSVI die Chance zu eröffnen, sich selbst über den Landesmeistertitel für die Gruppe West der B-Liga zu qualifizieren.

 

Tatsächlich wird die junge Mannschaft im April 1995 unter Trainer Klaus Hagleitner Tiroler Meister und schafft anschließend „sensationell“ den Aufstieg in die neue Bundesliga West. Stand die Saison 1995/96 noch unter dem Druck des Klassenerhaltes, so wollte die hochmotivierte Mannschaft in der darauf folgenden Meisterschaft schon wieder einen Platz im Mittelfeld erreichen. Dazu passend folgte eine Kooperation mit dem Alpenzoo Innsbruck mit dem von Hubert Weidinger geschaffenen „Wolfs-Logo“.

 

Die Torjagd der „ATSVI-Wölfe“ führte die Männermannschaft am Ende der Bundesligameisterschaft 1996/97 auf den 2. Platz – der ATSVI wurde wieder zur Nr. 1 im Tiroler Handball! Die gezielte Jugendarbeit von Klaus Hagleitner, Manfred Reinalter und Prof. Mag. Peter Patterer brachte Roland Pichler, Markus Burger, Wolfgang Reinalter, Markus Ribis und Markus Lebitsch in den Kader der österreichischen Nachwuchsauswahlen.

1997 erfolgte ein Paukenschlag nach dem anderen. Zuerst wurde im Februar für das „ATSVI-Handball-Leistungsmodell Innsbruck“ eine neue Struktur geschaffen und diese Nachwuchsinitiative später in das „Handball-Leistungszentrum Innsbruck/Tirol“ übergeführt.

 

Der Überzeugungsarbeit von Verbandspräsident Thomas Czermin war es dann zuzuschreiben, dass der Nationalteamtrainer Prof. Nico Markovic die Herausforderung annahm, neben seiner Aufgabe als Teamtrainer die sportliche Leitung des HLZ zu übernehmen und auch das junge ATSVI-Bundesligateam zu trainieren. Dieter Blasinger hatte mit Prof. Nico Markovic einen Zweijahresplan für den Wiederaufstieg in die A-Liga ausgearbeitet. Der dritte und für die nächsten Vereinsjahre prägende Paukenschlag war der Abschluss des mehrjährigen Sponsorvertrages mit der Firma abc-Fliesen.

 

„Es weht wieder Oberhausluft. Tief einatmen und die Erfolgsluft lang anhalten. Nicht alle Tage boxt sich in der Art wie der ATSVI ein Handballteam in die oberste Spielklasse zurück.“ schreibt Robert Ullmann in der TT vom 19.4.1999. Getragen von einem professionellen Umfeld, d.h. Management durch Dieter Blasinger, sportliche Führung durch Prof. Nico Markovic und Sponsoring durch abc-Fliesen, schafft das mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren jüngste Bundesligateam tatsächlich den Wiederaufstieg in die Staatsliga-A bzw. in die neu geschaffene Handball Liga Austria.

 

Und sensationell war die „Performance“ des ATSVI im ersten HLA-Jahr. Rang drei im Endklassement 2000 und dazu noch der Aufstieg in das ÖHB Cup Final-Four. Das bedeutete die vielbejubelte erstmalige Qualifikation einer Tiroler Handballmannschaft für einen Europacup-Bewerb. Wolfgang Reinalter, Ugis Vikstrems, Viktor Szilagyi und Roland Pichler begannen im Nationalteam mitzumischen. Walter Widemair textete und komponierte einen eigenen ATSVI-Song.

2000 bis 2009

Vor dem Start in die zweite Oberhaussaison setzten Dieter Blasinger und Heinz Öhler einen wohl überlegten, aber doch gewagten Schritt. Künftig sollte die HLA-Mannschaft des ATSVI-Zweigverein Handball unter der Kurzbezeichnung HIT auf- und antreten. Schon 1992 machte unsere Jugend mit dem Slogan „Handball ist ein Hit“ für sich Werbung. Dieses „Hit“ wurde in „HIT Handball-Innsbruck-Tirol“ übertragen.

 

Die HIT-Mannschaft blieb von diesen Turbulenzen unbeeindruckt und spielte die wohl erfolgreichste Saison in der Geschichte des ATSVI-Handball. Der slowakische Vizemeister MHK Kosice wurde in der ersten Runde des EHF-Cups aus dem Bewerb geworfen. In der zweiten Runde traf dann HIT auf das Weltklasseteam TBV Lemgo (D). Diese Hürde war wie erwartet nicht zu überwinden. Einer durch Verletzungspech bedingten hohen Niederlage im Heimspiel folgte eine mit 29:32 knappe Niederlage im Rückspiel.

Acht gegeben haben leider auch die Manager mehrerer deutscher Bundesliga-Vereine. Die Folge war: Viktor Szilagy konnte nicht mehr gehalten werden. Mit seinem Abgang kam auch Sand in das Getriebe des ATSVI-HIT. Das Meister-Play-Off wurde nicht erreicht, mit dem Absturz in das Aufstiegs-Play-Off legte auch Trainer Prof. Markovic seine Funktion zurück. Seinem Nachfolger Klaus Hagleitner gelang es dann, die Mannschaft wieder in das Oberhaus zurückzuführen.

 

Das nächste HLA-Jahr begann und endete unrund. Nach fast unglaublichen sechs „Unentschieden“ im Grunddurchgang musste die HLA-Sieben wieder einmal in das Aufstiegs-Play-Off. Dort wurden alle Begegnungen klar gewonnen und damit die Teilnahme in der HLA-Meisterschaft 2002/03 gesichert. Dass die Mannschaft das spielerische Potential für das Meister-Play-Off gehabt hätte, zeigte sich im Frühjahr, als sich der ATSVI-HIT für das in Innsbruck ausgetragene Cup Final-Four qualifizierte.

 

Am 17.5.2002 stand die Mannschaft zum zweiten Mal im Cup-Finale. Sekunden vor Schluss der Partie gegen den alten und neuen Meister aus Bregenz war der Traum vom ersten Cup-Sieg vorbei. Die Mannschaft hatte sich damit dennoch zum zweiten Mal in einen Europacup-Bewerb, dieses Mal in den Cup der Cupsieger, gespielt.

War es die Europacup-Qualifikation, war es ein neuer Mannschaftsgeist? – jedenfalls stand das Team am Ende des Jahres 2002 im Grunddurchgang auf dem 2. Platz. Im Europacup zog HIT ein Traumlos. Gegner war kein geringerer als der Titelverteidiger aus Spanien, die Mannschaft von Ciudad Real mit dem Welthandballer Talant Dujshebaev. Am 9.11.2002 fand „das Handballspiel des Jahrzehnts“ statt. Der Europacupsieger aus Spanien demonstrierte 60 Minuten Weltklassehandball. Ein Unterschied, den auch über 1000 Handballfans in Hötting West goutierten – Innsbruck wurde mit Standing ovations in die Kabine verabschiedet. Das Rückspiel in Spanien fand in einer für HIT anderen Welt statt. Nach Kosice und Lemgo lieferte der ATSVI-HIT auch vor 2500 enthusiastischen spanischen Fans ein tolles Spiel.

Im Frühjahr 2003 stand der HIT lange Zeit auf dem ausgezeichneten 3. Platz. Am Ende der Meister-Play-Off war es zwar „nur“ der fünfte Rang, aber trotzdem die dritte Qualifikation für einen Europacup-Bewerb. Zur großen Enttäuschung der Mannschaft sahen Dr. Hans-Peter Ullmann und Dkfm. Heinz Öhler diesmal keine Chance, die für eine neuerliche Teilnahme notwendigen Finanzmittel aufzubringen.

Im August 2003 beendeten Michael Uhrmann und Roland Pichler aus beruflichen Gründen ihre sportliche Karriere. An ihre Stelle traten die „jungen Wilden“ Michael Enders, Thomas Heiß und Thomas Stingl.

 

Nach einer guten Vorbereitung und einem furiosen Start in die Saison 2003/04 gegen Wien-Margareten waren die Ergebnisse nicht mehr berauschend. Nicht zuletzt auch aufgrund der schweren Verletzungen von Andi Stachelberger und Ugis Vikstrems belegte die Mannschaft im Grunddurchgang und dann im Meister-Play-Off nur den 7. Rang. Im ÖHB-Cup musste der ATSVI-HIT im Viertelfinale die Segel streichen.

Auf Drängen von Trainer Klaus Hagleitner wurde für die Saison 2004/05 mit Mindaugas Andriuskas ein neuer Linkshänder verpflichtet. Am 18.9.2004 fand dann in der ausverkauften Heimhalle das erste Derby gegen die neu aufgestiegenen Schwazer statt. Nach einem Acht-Tore-Rückstand holten die HIT-Handballer in einem furiosen Finish noch ein 31:31. Im Oktober, nach einer schweren Verletzung von Kapitän Markus Burger, zeigten sich die ersten „Abstiegssorgen“. Der 9. Platz im Grunddurchgang war gleichbedeutend mit dem Aufstiegs-Play-Off. Dort wurden allerdings alle Spiele sicher gewonnen und damit wieder die Teilnahme an der Samsung-Liga-Austria gesichert. Noch vor Beginn der Saison 2005/06 kam es zu entscheidenden Veränderungen im Zweigverein ATSVI-HIT und in der Mannschaft. Zuerst erklärte Ugis Vikstrems, dass er aus familiären Gründen nach Linz zurückkehrt. Dkfm. Heinz Öhler musste aus beruflichen Gründen die Obmannfunktion aufgeben.

In vielen Gesprächen konnte „Alt-Obmann“ Dr. Hans-Peter Ullmann zur „Amtsübernahme“ überredet werden. Mit der Verpflichtung von Trainer Bruno Gudelj sollte neuer Schwung in die Mannschaft gebracht werden. Alles in allem gute Voraussetzungen für einen „Neustart“ des ATSVI-HIT. So schien es auch nach zwei Runden. Im Derby gegen Schwaz verlor die Mannschaft nicht nur das Spiel, sondern auch ihr Selbstvertrauen. Dazu kam in der Folge eine nicht mehr enden wollende Serie von schweren Verletzungen. Verständlich, dass der ATSVI-HIT nach dem Grunddurchgang nur auf dem 8. Rang lag und somit wieder einmal sein „HLA-Glück“ in der Aufstiegs Play-Off suchen musste.

 

Nachdem der Ehrenkapitän des ATSVI-Handball Manfred Reinalter seine Trainerdress an den berühmten „Nagel“ hängte, konnte unser Jugendleiter Prof. Mag. Peter Patterer Stefan Öhler vom „Reiz“ eines Nachwuchstrainers überzeugen. Stefan Öhler hat sich nach zwei schweren Verletzungen entschieden, sich vom Spitzenhandball zurückzuziehen. Mit unwahrscheinlicher Konsequenz und Begeisterung und mit einem ausgeprägten Ehrgeiz stürzte sich Stefan Öhler in die Jugendarbeit. In der Folge haben die Mannschaften zahlreiche herausragende Erfolge errungen. So wurden sie oftmaliger Tiroler Meister in den verschiedenen Altersklassen, Vizemeister in der Bundesländermeisterschaft, in zahlreichen international gut besetzten Turnieren standen die Mannschaften im Finale. Hervorzuheben aus dieser Erfolgsstory sind die Vizestaatsmeistertitel der U-17 in den Jahren 2004 und 2005. Nicht umsonst gehören neun Spieler „seiner Jungs“ dem Kader der österreichischen Jugend- bzw. Juniorennationalmannschaft an

In der Saison 2006/07 übernahm Stefan Öhler schließlich als jüngster HLA – Coach das Traineramt bei HIT. Nach einem äußerst durchwachsenen Grunddurchgang gelang im Januar 2007 mit der Verpflichtung des ehemaligen Vizewelthandballers Nedeljko Jovanovic ein Transfercoup. Dieser sicherte den erneuten Verbleib in der HLA, doch nun war die Zeit reif, um nach höheren Zielen zu streben.

Die Neuzugänge für die Saison 2007/08, Richard Wöss, Andrius Rackauskas, Luka Marinovic und Thomas Schinagl erwiesen sich als Goldgriff, der HIT nach vier Jahren wieder ins Meisterplayoff brachte. Der abschließende fünfte Rang bedeutete nicht nur das beste Ergebnis seit langem, sondern auch die Qualifikation für den EHF Challenge Cup.

 

Noch besser gestaltete die Mannschaft allerdings die darauf folgende Saison, die zur erfolgreichsten aller Zeiten werden sollte. Sowohl im Grunddurchgang als auch im Meister-Playoff zeigte das HIT-Ensemble furiosen Handball, der letztlich den dritten Rang einbrachte. Erst im Ligahalbfinale war gegen den späteren Vizemeister aus Hard Endstation. Zudem zogen die Innsbrucker zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in das Finale des ÖHB-Cups ein: Dort zog man gegen die gastgebenden aon Fivers denkbar knapp mit 25:26 den Kürzeren und verpasste damit erneut den ersten Titel. Im EHF Challenge Cup scheiterte HIT nach Siegen im Qualifikationsturnier und gegen RK Porec aus Kroatien erst im Achtelfinale und nur aufgrund der Auswärtstorregel an Besiktas Istanbul.

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